Udo Lindenberg: Hinterm Horizont

Die Art Galerie Siegen präsentiert ab dem 03.03. 2019:
Udo Lindenberg: Hinterm Horizont
Die Ausstellungseröffnung findet am:
Sonntag, den 03. März 2019, um 11.00 Uhr in der Art Galerie, Fürst-Johann-Moritz- Straße 1, 57072 Siegen statt.

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„Hinterm Horizont“, „Andrea Doria“, Das Cello“, Ich mach‘ mein Ding“ und schon weiß man: Das ist Udo Lindenberg. Udo Lindenberg wurde 1946 in Gronaugeboren und ist nicht nur als deutscher Rockmusiker, Schlagzeuger und Schriftsteller bekannt, sondern auch als Kunstmaler. In den 90er Jahren malte Udo in seinem Wohnsitz dem Hotel Atlantic, seine ersten Likörelle. 1996 fand die erste Ausstellung statt, weitere folgten, unter anderem 2005 in Bonn im Haus der Geschichte. Die lichtempfindlichen Liköre ersetzte Lindenberg irgendwann durch bessere Pigmente und malt heute mit Acrylfarben.

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Joseph Beuys regte Udo Lindenberg einst an, es mit der Malerei zu versuchen. Jeder kann ein Künstler sein in allen Bereichen des Lebens, war seine Message an den Panikrocker. Lindenberg der selbst ein lebendes Gesamtkunstwerk ist, bringt in sog. zweidimensionalen Likörzeichnungen, Comicfiguren mit Hut und Brille die ihn selbst darstellen zu Papier. Seine Werke zitieren Songzitate oder Alben – Titel seines musikalischen Schaffens. Udos Werke sind sehr begehrt. Aktuell freuen sich Liebhaber seiner Kunst über handsignierte Originalgrafiken. Es werden streng limitierte Auflagen von nur 200 Exemplaren seiner Original Siebdrucke und Original Grafiken angeboten.

Seit 2016 hatte der Panikrocker nach seinem 70. Geburtstag so viele Auftritte, dass die Malerei etwas in den Hintergrund geriet. Inzwischen gehören seine Likörelle in Deutschland zu den gefragtesten Kunstwerken unserer Zeit. Mit der Buchmesse 2019 kommen neue Motive in die Ausstellung nach Siegen. Mit Witz, spitzer Zunge und Farbe bringt er seine Gefühle auf ihm besondere Weise in Form von Karikaturen zum Ausdruck.

Udo Lindenberg
Hinterm Horizont

03. März bis 27. April 2019

Vernissage: Sonntag, 03. März 2019, 11 Uhr

Special Guest: Udo`s Top-Doppelgänger Rudi Wartha

Es begrüßte der Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen, Steffen Mues

In die Ausstellung führte Wolfgang Suttner,
Kulturreferent a.D., Kurator Paul McCartney Paintings, Sprecher Deutscher Kunstrat ein.Eröffnung Udo Lindenberg – Hinterm Horizont am 03. März 2019, 11 Uhr, Art-Galerie SiegenDen Rocker zieht´s zum PinselPopmusiker drängt es zum Bild: Captain Beefheart, Wolfgang Niedecken, David Bowie, Ron Wood und Paul McCartney malen und zeichnen.Robert Zimmermann alias Bob Dylan hat an der University of Minnesota ein Kunsterzieher-studium begonnen und vor einigen Jahren seine colorierten Zeichnungen in Chemnitz ausgestellt.Fragen Sie mich nicht, warum ausgerechnet dort. Aber Paul McCartney zeigte seine Bilder ja auch in Siegen.Seit meiner Beschäftigung mit dem malerischen Werk von Paul McCartney weiß ich um die Motivation des Musikers für Zeichnung und Malerei. Die Bildende Kunst ist für musikkreativeMenschen erst einmal ein Rückzugsort vom alltäglichen Run des Musikgeschäfts und eine, auch auf Tourneen praktikable Möglichkeit, der Selbstvergewisserung. Poetische Texte in Liedernschildern oft Situationen, erzählen Geschichten, wie es auch die Kunst tut und Platten-Cover reflektieren oft die Inhaltlichkeit einer Musikproduktion. Daher entsteht bei manchen derDrang, das Komponierte auch farblich zu fassen. Die ersten Entwürfe zum berühmten Cover von Sergeant-Pepper, das Peter Blake realisiert hat, stammen von Paul McCartney.Und nun zu Udo: Sonntags kommt er zu Ihnen nach Hause, ohne dass Sie es merken: 1970 trommelte er bei Klaus Doldinger in der Aufnahme für die Tatort-Melodie. Im selben Jahr und dannauch schon mit leicht schütterem Haar die erste Platte: „Daumen im Wind“. Seitdem geistert er durch unser kollektives Bewusstsein, immer mit Hut wie sein Idol und Motivator JosephBeuys, der ihm sozusagen von Hutkrempe zu Hutkrempe zuflüsterte: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Das sagte Beuys oft und es ist gut, dass es nicht jeder beherzigt hat.Udo Lindenberg hat die deutsche Sprache in der deutschen Popmusik letztlich populär gemacht. Seine Sätze wie: „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Andere denken nach, wir denkenvor“ und „Keine Panik auf der Titanic“ wurden allseits nützliche Sinnsprüche. Udo ist ein gutes Stück Deutschland. Udo, stets politisch gradlinig, rollte das Thema BRD – DDR ganzpoetisch auf (Mädchen aus Ost-Berlin). Er tauschte mit Honecker Lederjacken, Schalmeien und Gitarre, er sang im Palast der Republik und man hoffte, es würde nützen. Jetzt, aus derEntfernung der Jahre, kann ich behaupten: Nicht David Hasselhoff hat die Mauer niedergesungen, sondern ER.Im künstlerischen Leben von Udo Lindenberg ging es auf und ab und es dauerte bis 1990, als Udo Lindenberg mutig den Rat vom heiligen Josef befolgte, den Finger an die Hutkrempe legte,und auf einmal nicht mehr trübselig an der Bar im Atlantic saß. Vor sich sah er das verlockende Gelb des Eierlikörs, das türkis schimmernde Blau des Curacao, die Farbe desOrangenlikörs. „Damit“, so Lindenberg, „begann ich mich nach vorne zu malen: mit Aquarellpapier und Pinsel und der flüchtigen Farbe des Likörs.“ Udo begann, seine Songtexte in Bilderumzusetzen. In einem Interview sagt er: „Das wird richtig praktisch, wenn mal wieder Prohibition ist: Die Leute können meine Bilder von der Wand nehmen und sich wieder nach vornelutschen.“ In diesem Interview, 2014, antwortete er auf die Frage, ob seine Malerei keine Auswirkung auf seine Leber habe, mit dem klugen Satz: „Wo früher meine Leber war, ist heuteeine Mini-Bar.“ Es ist wahr, was ich Ihnen erzähle, es ist kein Fake von Bruno Ballermann oder Rudi Ratlos. Inzwischen, wie solide, verwendet Udo Acrylfarben. Das Allerweltsmaterialder Malerei. Die Likör- und Eierlikörbilder waren einfach zu vergänglich.Was Sie heute hier sehen, ist eine Edition der Galerie Walentowski, stets auf 200 Exemplare limitiert, handsigniert und darum auch persönlich von ihm autorisiert. Schöne, kräftigeFarbverbläufe mit ordentlichen Tiefenräumen, meist zu Songtexten oder Lebensweisheiten. Bilder, die mit wenigen Strichen viel sagen. Wie z.B. „Bunte Republik Deutschland“, der lockereBlick auf unser wiedervereinigtes Land mit dem Appell zur Toleranz. Dort sieht man die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, zu weichen, blauen Kühen mutiert. „Gut, dass man einen Vogelhat“, das ist der Siebdruck Nummer 14. Dort nimmt der vermeintlich über den Kopf nach hinten geschüttete Drink plötzlich die Figur eines Vogels ein. Fast ist es Surrealismus. Gut auchdie Arbeit Nummer 15: „Hey Honey, keine Panik“, hier schießt der berühmte „Sonderzug nach Pankow“ aus der Tiefe. Bei: „Stärker als die Zeit“, greift er das Chaplin-Motiv auf und sitztoben auf der Uhr. Das ist eins der stärksten Bilder der Ausstellung.Besonders fiel mir Nummer 23 auf „Greif nach Deinen Sternen“. Es ist ein Bild, dass Lebensmut macht. Dies ist übrigens eines der wenigen Bilder aus dem „großen, bunten Lindenwerk“, aufdem kein Alkohol zu sehen ist. Meist taucht Udo auf mit Klumpfüßen und langer Nase, die länger ist, als die Krempe seines Huts. Ganz gentergerecht sind die Bilder mit Frauen ersetzt.Auch hier ist Herr Lindenberg nicht dezent. Große Nase, rote Haare, Riesentitten und schlanke Hüften. Udo darf das, denn der „Kleine Udo“ ist ja Künstler und die Kunst ist frei. „Aberkeine Panik auf der Titanic“, wir finden hier in der Galerie bei Helga Kellner eine gute Auswahl seiner Lithographien, farbecht und fein gerahmt. Den Kaufinteressierten zum Rat. EineErfahrung aus der Paul McCartney-Ausstellung von 1999. Damals verkauften wir Litho-Editionen für 900,- €, die inzwischen Preise bis 6.000 Pfund erreichen. Eine Traumrendite.Und sollte, auch das möchte ich ansprechen, ein Kunstfreund unter uns sein, der seinen Kunstanspruch hier nicht wiederfindet, so will ich noch einmal von meiner Arbeit mit PMCberichten: Im letzten Drittel der Ausstellungsrealisierung sollte ich damals einen weiteren Experten fragen, wie hoch der Anspruch sei, den seine Malerei erfüllen könne. GundolfWinter, damals Professor für Kunstgeschichte, bilanzierte: „Er ist ein begabter Maler, einen Platz in der Kunstgeschichte wird er aber niemals einnehmen.“ Aber uns freut das, was wirhier sehen, und so lassen Sie mich enden mit einer Bildweisheit von Udo Lindenberg (auf Nummer 11 zu lesen): „Alle Tage sind gleich lang, aber unterschiedlich breit“.Also Prost und viel Vergnügen.Copyright Wolfgang Suttner 03/19

Eröffnung Udo Lindenberg – Hinterm Horizont am 03. März 2019, 11 Uhr, Art-Galerie Siegen

Den Rocker zieht´s zum Pinsel

Popmusiker drängt es zum Bild: Captain Beefheart, Wolfgang Niedecken, David Bowie, Ron Wood und Paul McCartney malen und zeichnen.Robert Zimmermann alias Bob Dylan hat an der University of Minnesota ein Kunsterzieher-studium begonnen und vor einigen Jahren seine colorierten Zeichnungen in Chemnitz ausgestellt. Fragen Sie mich nicht, warum ausgerechnet dort. Aber Paul McCartney zeigte seine Bilder ja auch in Siegen. Seit meiner Beschäftigung mit dem malerischen Werk von Paul McCartney weiß ich um die Motivation des Musikers für Zeichnung und Malerei. Die Bildende Kunst ist für musikkreative Menschen erst einmal ein Rückzugsort vom alltäglichen Run des Musikgeschäfts und eine, auch auf Tourneen praktikable Möglichkeit, der Selbstvergewisserung. Poetische Texte in Liedern schildern oft Situationen, erzählen Geschichten, wie es auch die Kunst tut und Platten-Cover reflektieren oft die Inhaltlichkeit einer Musikproduktion. Daher entsteht bei manchen der Drang, das Komponierte auch farblich zu fassen. Die ersten Entwürfe zum berühmten Cover von Sergeant-Pepper, das Peter Blake realisiert hat, stammen von Paul McCartney. Und nun zu Udo: Sonntags kommt er zu Ihnen nach Hause, ohne dass Sie es merken: 1970 trommelte er bei Klaus Doldinger in der Aufnahme für die Tatort-Melodie. Im selben Jahr und dann auch schon mit leicht schütterem Haar die erste Platte: „Daumen im Wind“. Seitdem geistert er durch unser kollektives Bewusstsein, immer mit Hut wie sein Idol und Motivator Joseph Beuys, der ihm sozusagen von Hutkrempe zu Hutkrempe zuflüsterte: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Das sagte Beuys oft und es ist gut, dass es nicht jeder beherzigt hat. Udo Lindenberg hat die deutsche Sprache in der deutschen Popmusik letztlich populär gemacht. Seine Sätze wie: „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Andere denken nach, wir denken vor“ und „Keine Panik auf der Titanic“ wurden allseits nützliche Sinnsprüche. Udo ist ein gutes Stück Deutschland. Udo, stets politisch gradlinig, rollte das Thema BRD – DDR ganz poetisch auf (Mädchen aus Ost-Berlin). Er tauschte mit Honecker Lederjacken, Schalmeien und Gitarre, er sang im Palast der Republik und man hoffte, es würde nützen. Jetzt, aus der Entfernung der Jahre, kann ich behaupten: Nicht David Hasselhoff hat die Mauer niedergesungen, sondern ER. Im künstlerischen Leben von Udo Lindenberg ging es auf und ab und es dauerte bis 1990, als Udo Lindenberg mutig den Rat vom heiligen Josef befolgte, den Finger an die Hutkrempe legte, und auf einmal nicht mehr trübselig an der Bar im Atlantic saß. Vor sich sah er das verlockende Gelb des Eierlikörs, das türkis schimmernde Blau des Curacao, die Farbe des Orangenlikörs. „Damit“, so Lindenberg, „begann ich mich nach vorne zu malen: mit Aquarellpapier und Pinsel und der flüchtigen Farbe des Likörs.“ Udo begann, seine Songtexte in Bilder umzusetzen. In einem Interview sagt er: „Das wird richtig praktisch, wenn mal wieder Prohibition ist: Die Leute können meine Bilder von der Wand nehmen und sich wieder nach vorne lutschen.“ In diesem Interview, 2014, antwortete er auf die Frage, ob seine Malerei keine Auswirkung auf seine Leber habe, mit dem klugen Satz: „Wo früher meine Leber war, ist heute eine Mini-Bar.“ Es ist wahr, was ich Ihnen erzähle, es ist kein Fake von Bruno Ballermann oder Rudi Ratlos. Inzwischen, wie solide, verwendet Udo Acrylfarben. Das Allerweltsmaterial der Malerei. Die Likör- und Eierlikörbilder waren einfach zu vergänglich. Was Sie heute hier sehen, ist eine Edition der Galerie Walentowski, stets auf 200 Exemplare limitiert, handsigniert und darum auch persönlich von ihm autorisiert. Schöne, kräftige Farbverbläufe mit ordentlichen Tiefenräumen, meist zu Songtexten oder Lebensweisheiten. Bilder, die mit wenigen Strichen viel sagen. Wie z.B. „Bunte Republik Deutschland“, der lockere Blick auf unser wiedervereinigtes Land mit dem Appell zur Toleranz. Dort sieht man die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, zu weichen, blauen Kühen mutiert. „Gut, dass man einen Vogel hat“, das ist der Siebdruck Nummer 14. Dort nimmt der vermeintlich über den Kopf nach hinten geschüttete Drink plötzlich die Figur eines Vogels ein. Fast ist es Surrealismus. Gut auch die Arbeit Nummer 15: „Hey Honey, keine Panik“, hier schießt der berühmte „Sonderzug nach Pankow“ aus der Tiefe. Bei: „Stärker als die Zeit“, greift er das Chaplin-Motiv auf und sitzt oben auf der Uhr. Das ist eins der stärksten Bilder der Ausstellung. Besonders fiel mir Nummer 23 auf „Greif nach Deinen Sternen“. Es ist ein Bild, dass Lebensmut macht. Dies ist übrigens eines der wenigen Bilder aus dem „großen, bunten Lindenwerk“, auf dem kein Alkohol zu sehen ist. Meist taucht Udo auf mit Klumpfüßen und langer Nase, die länger ist, als die Krempe seines Huts. Ganz gentergerecht sind die Bilder mit Frauen ersetzt. Auch hier ist Herr Lindenberg nicht dezent. Große Nase, rote Haare, Riesentitten und schlanke Hüften. Udo darf das, denn der „Kleine Udo“ ist ja Künstler und die Kunst ist frei. „Aber keine Panik auf der Titanic“, wir finden hier in der Galerie bei Helga Kellner eine gute Auswahl seiner Lithographien, farbecht und fein gerahmt. Den Kaufinteressierten zum Rat. Eine Erfahrung aus der Paul McCartney-Ausstellung von 1999. Damals verkauften wir Litho-Editionen für 900,- €, die inzwischen Preise bis 6.000 Pfund erreichen. Eine Traumrendite. Und sollte, auch das möchte ich ansprechen, ein Kunstfreund unter uns sein, der seinen Kunstanspruch hier nicht wiederfindet, so will ich noch einmal von meiner Arbeit mit PMC berichten: Im letzten Drittel der Ausstellungsrealisierung sollte ich damals einen weiteren Experten fragen, wie hoch der Anspruch sei, den seine Malerei erfüllen könne. Gundolf Winter, damals Professor für Kunstgeschichte, bilanzierte: „Er ist ein begabter Maler, einen Platz in der Kunstgeschichte wird er aber niemals einnehmen.“ Aber uns freut das, was wir hier sehen, und so lassen Sie mich enden mit einer Bildweisheit von Udo Lindenberg (auf Nummer 11 zu lesen): „Alle Tage sind gleich lang, aber unterschiedlich breit“.

Also Prost und viel Vergnügen. Copyright Wolfgang Suttner 03/19

Konzert: 02.März.2019, 20 Uhr im früh bis spät, Danke für diese grandiose Kooperation.

Udo`s Top-Doppelgänger Rudi Wartha gibt ein Konzert mit Lindenbergs größten Hits.

Einen herzlichen Dank an unsere Besucher für einen wunderbaren Samstag Abend und Sonntag Vormittag